Fleischfressede Pilze – wie geht denn das? Die sind doch vegan. Ja, tatsächlich gibt es eine kleine Gruppe von Pilzen (ca. 120 Arten), die durch geschickte Fallen kleine Tierchen fangen und diese dann verdauen. Man nennt sie auch carnivore Pilze.
Doch wie funktioniert das nun? Unsere kleinen Freunde sind ja nicht gerade für ihre Beweglichkeit bekannt. Aber dafür sind sie kreativ und haben sich gleich mehrere Möglichkeiten ausgedacht, wie man Tierchen fangen kann.
Der Schopftintling z.B. bildet an seinem Pilzgeflecht (Mycel) kleine Dornen aus. Sobald ein kleiner Wurm (man nennt sie auch Nematoden) vorbei kommt, werden Giftstoffe über die Dornen abgegeben, die den Wurm lähmen. Anschließend umwächst das Mycel den Wurm und verdaut ihn.
Eine weitere Möglichkeit, wie man im Bild unten sehen kann, sind sogenannte Schlingfallen. Dabei wächst das Pilzgeflecht in Form von kleinen Schlingen in denen sich die Würmer verfangen. Sobald einer drin ist, wird die Schlinge zugezogen und der Wurm verdaut.

By Bob Blaylock – Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=11506496
Eine dritte Möglichkeit sind Klebefallen. Die kennt man auch von fleischfressenden Pflanzen. Die Tierchen bleiben hier kleben und werden dann ebenfalls verdaut.
Warum machen die Pilze das? Tatsächlich wachsen viele der fleischfressenden Pilze auf Stickstoff-armen Böden, weshalb man vermutet, dass es um die Gewinnung von Stickstoff geht.